Mental auf der Runde

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Mentaltraining für Golfer: So bleibst du auf der Runde fokussiert

Wer kennt das nicht? Du kommst gerade aus einer intensiven Golfstunde mit deinem Pro und fühlst dich eigentlich gut vorbereitet. Du gehst motiviert auf den Platz, aber kaum stehst du am Abschlag, spuken dir ununterbrochen die Worte deines Golflehrers im Kopf herum. „Denk an deine Handgelenke, dreh die Schultern mehr, Gewicht nach vorne verlagern...“ – und plötzlich wird jeder Schlag zu einer mentalen Herausforderung. Statt den Moment zu genießen und einfach zu spielen, grübelst du über jeden kleinen technischen Hinweis nach. Es fühlt sich an, als würde mein Pro in meinem Gehirn sitzen und jede Bewegung kommentieren. Aber kann das wirklich der richtige Weg sein? Ist es sinnvoll, auf dem Platz so viel über das Training nachzudenken? Oder sollte man eine klarere Trennung schaffen, zum Beispiel nach dem Training erst auf die Range zu gehen und dann auf den Platz?

Genau diese Fragen habe ich mir oft gestellt, und bei meinem letzten Training habe ich das auch mit meinem Pro besprochen. Er sitzt ja schließlich in meinem Kopf und seine Worte wirken nach jedem Training nach. Die Tipps, die ich daraus mitgenommen habe, haben mir wirklich geholfen, besser mit dieser Situation umzugehen und das Spiel mehr zu genießen.

1. Training und Spiel bewusst trennen

Eine der ersten Dinge, die mein Pro mir klar gemacht hat, war, dass es extrem wichtig ist, eine klare Trennung zwischen Training und Spiel zu schaffen. Im Training geht es darum, bewusst an der Technik zu arbeiten. Dort sollte man alles analysieren: Schwung, Körperhaltung, Griff – die ganzen technischen Details. Aber auf dem Platz, wenn man wirklich spielt, geht es darum, das Gelernte in eine intuitive Bewegung zu übertragen. Wenn man während des Spiels ständig über Technik nachdenkt, blockiert man sich selbst. Der Kopf wird zu voll, und das wirkt sich negativ auf die Schläge aus. Es ist, als ob der Geist überfordert wird – man kann nicht jedes kleine Detail im Kopf behalten und gleichzeitig frei und locker spielen.

2. Einen oder zwei Schlüsselpunkte mitnehmen

Ein entscheidender Tipp von meinem Pro war, nicht alles aus dem Training auf den Platz mitzunehmen. Er sagte mir, dass ich vor dem Spiel maximal ein oder zwei Schlüsselpunkte aus der letzten Stunde herauspicken sollte. Wenn er mir zehn Dinge erklärt hat, ist es unmöglich, sie alle auf einmal umzusetzen. Stattdessen soll ich die Dinge fokussieren, die für mich am relevantesten sind. Bei mir war es oft so, dass ich zu viele technische Details auf einmal im Kopf hatte, was mich überfordert hat. Aber mit einem klaren Fokus, zum Beispiel „ruhige Hände“ oder „mehr Rotation in der Hüfte“, konnte ich meinen Kopf freier bekommen und besser spielen.

3. Eine mentale Routine aufbauen

Mein Pro hat mir auch gezeigt, wie wichtig eine stabile mentale Routine auf dem Platz ist. Es geht nicht nur um den Schwung, sondern auch um die richtige Einstellung. Er hat mir erklärt, dass viele erfolgreiche Golfer eine mentale Checkliste haben, die sie vor jedem Schlag durchgehen. Bei mir hat es sich bewährt, vor jedem Schlag tief durchzuatmen, meinen Fokuspunkt zu setzen (z. B. die Schlagrichtung oder das gewünschte Flugbild des Balls), und dann einfach zu spielen, ohne an jede technische Kleinigkeit zu denken. Diese Routine hilft mir, im Moment zu bleiben und den Kopf ruhig zu halten.

4. Unter Druck trainieren

Ein weiterer wichtiger Punkt, den mein Pro mir mitgegeben hat, ist, das Gelernte auch unter Druck zu trainieren. Auf der Driving Range ist es einfach, an der Technik zu arbeiten, aber auf dem Platz ist der mentale Druck ein ganz anderer. Deshalb sollte man versuchen, auf der Range schon etwas „Platzfeeling“ zu simulieren. Ich habe angefangen, mir auf der Range Spielsituationen vorzustellen, zum Beispiel bestimmte Ziele anzuspielen oder den Druck eines echten Matches nachzuempfinden. So gewöhne ich mich daran, auch im Stress locker zu bleiben und nicht alles technisch zu überdenken.

5. Spaß am Spiel haben

Mein Pro erinnert mich immer wieder daran, dass der Spaß am Spiel im Vordergrund stehen sollte. Klar, ich möchte besser werden und die Tipps aus dem Training umsetzen, aber ich darf dabei nicht vergessen, dass Golf in erster Linie ein Spiel ist, das Freude bereiten soll. Je mehr ich mich selbst unter Druck setze und versuche, alles perfekt zu machen, desto schwieriger wird es, den Ball entspannt und gut zu schlagen. Sein Tipp: „Geh auf den Platz, um Spaß zu haben, nicht um perfekt zu sein.“ Das hat meine Einstellung wirklich verändert. Wenn ich mir erlaube, Fehler zu machen und mich mehr auf den Spaß am Spiel konzentriere, spiele ich oft viel besser.

6. Nach dem Training Bälle schlagen – ja, aber dosiert

Und was das Üben nach dem Training betrifft? Mein Pro meinte, dass es durchaus Sinn macht, nach einer Golfeinheit noch ein paar Bälle zu schlagen, um das Gelernte zu festigen. Aber auch hier gilt: Nicht übertreiben. Anstatt stundenlang auf der Range zu stehen und zu versuchen, jeden Tipp sofort perfekt umzusetzen, reicht es oft, ein paar lockere Schwünge zu machen. So kann ich das Gelernte ein bisschen festigen, ohne mich direkt wieder zu überfordern. Es geht darum, das Vertrauen in die eigene Bewegung zu stärken, ohne zu sehr ins Grübeln zu geraten.

Fazit:

Für mich war es eine echte Erkenntnis, dass es nicht darum geht, beim Spielen alles aus dem Training umzusetzen. Viel wichtiger ist es, das Spiel zu genießen, im Flow zu bleiben und sich nicht zu sehr in technische Details zu verbeißen. Mein Pro hat mir gezeigt, dass es besser ist, sich auf wenige, aber entscheidende Punkte zu konzentrieren und mit einer positiven Einstellung auf den Platz zu gehen. Denn am Ende des Tages geht es beim Golf vor allem um eines: Spaß am Spiel und das Gefühl, den Ball gut zu treffen.

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